Tierschutz

Unsere Vision

Seit 2002 ist Tierschutz Staatsziel. Trotzdem leiden Tiere - in der Landwirtschaft, bei Tierversuchen in schlechter Haltung. Viele Lebensräumen von wild lebenden Tieren werden durch Bebauung und wirtschaftliche Verwertung zerstört. DIE LINKE steht für einen grundlegenden Wandel des Zusammenlebens von Menschen und Tieren. Wir wollen Tiere nicht als „Dinge“ verstanden wissen und nicht als Mittel zu Profit. Tiere sind fühlende Wesen und so müssen wir sie auch behandeln.

DIE LINKE setzt sich deshalb für konsequenten Tier- und Artenschutz ein. Tierschutz muss unabhängig von Profitinteressen durchgesetzt werden. Dafür muss der Umgang mit Tierversuchen, Heim- und Wildtierhaltung, Tierhandel sowie mit sogenannten Nutztieren verändert werden. Das geht nur mit einer Reformierung des Tierschutzgesetzes im Sinne des im Grundgesetz verankerten Staatsziels. Konsequenter Tierschutz braucht klare Regeln für Unternehmen ohne Schlupflöcher.

Tierfreundliche Landwirtschaft

Wir streiten für eine Landwirtschaft, in der Tiere nicht industriell und in Megaställen gehalten werden. Das heißt vor allem: Weniger Tiere pro Fläche, keine Anbindehaltung. Eine Sau darf zum Beispiel nicht ihr Leben unbeweglich in einer Säuge-Boxe verbringen. Sie braucht ausreichend Platz und Auslauf sowie Möglichkeiten zur Beschäftigung. Massentierhaltung und beengte Ställe müssen der Vergangenheit angehören.

Für eine klimagerechte Lebensmittelproduktion unterstützen wir Bauern beim Umbau ihrer Haltungs- und Zuchtmethoden. Ein Ausstiegsprogramm aus der Tierhaltung soll Landwirt*innen machbare, gute Alternativen anbieten. Die bisher profitierenden Konzerne beteiligen wir angemessen an den Umbaukosten, damit tierische Lebensmittel weiterhin für alle bezahlbar bleiben. Um volle Transparenz zu gewährleisten, führen wir ein verbindliches und aussagekräftiges Tierschutzsiegel auf Lebensmitteln ein. Wir wollen für die heimische Nachfrage statt für den Export produzieren: Keine langen Transporte von Tieren zur Schlachtung (max. 4 Stunden). Die Anzahl der Tiere eines Hofs wollen wir begrenzen und an die Fläche koppeln.

Auch für die Züchtung von Tieren und ihre Haltung in Zirkussen und Zoos brauchen wir strengere Auflagen und verbesserte Kontrolle. Damit Tierschutzverbände die Durchsetzung der Regeln unterstützen können, treten wir für ein bundesweites Verbandsklagerecht für Tierschutzverbände ein.

Schluss mit Tierversuchen und illegalem Tierhandel!

Tierversuche sind grausam und oft unnötig. Längst gibt es andere Methoden für die meisten Forschungsgebiete. Durch eine stärkere öffentliche Förderung können weitere tierfreie Untersuchungsmethoden entwickelt werden. Es muss einen verbindlichen Ausstiegsplan geben, in dem konkrete Schritte und Termine festgesetzt werden. Steuergelder sollen nur noch in tierfreie Forschungsmethoden fließen.

Der Handel mit Tieren (insbesondere im Internet) muss streng reguliert werden. Viele Anbieter auf Online-Portalen agieren unseriös. Einen Welpen mit einem Klick online kaufen - ohne dass die Identität des Händlers ersichtlich ist, muss verboten werden. Außerdem wollen wir Wilderei und illegalen Wildtierhandel bekämpfen. Der Handel mit Pelzen muss verboten und Pelzfarmen geschlossen werden. Es darf nicht sein, dass Tiere allein zur Herstellung von Luxusgütern gehalten und getötet werden.

Lebensräume von Tieren schützen

Natürlichen Lebensräume von Tieren müssen besser geschützt und erhalten werden. Das bewahrt die biologische Vielfalt und Erholungsräume für Menschen. Naturschutzgebiete müssen miteinander verbunden werden, um Tieren ausreichend große Lebensräume zu bieten. Damit Wälder nicht mehr zur Finanzierung öffentlicher Haushalte abgeholzt werden, brauchen Kommunen eine solide Finanzierung aus Steuermitteln. Wir wollen Wälder, Moore und Meere als Lebens- und Rückzugsräume schützen.